Krieg und Frieden

Teil 2: Hat das auch etwas mit Umwelt und Klima zu tun?

Was gefährdet unseren Planeten?

Dass im Krieg Menschen getötet werden, ist ebenso schlimm wie allgemein bekannt. Die dabei der Natur zugefügten Schäden sind hingegen noch kaum untersucht. Brände, entlaubte Wälder, verseuchte Gewässer, CO2-Ausstoß in unfassbaren Mengen - auch das ist die Bilanz der Kriege und vorbereitenden Manöver. Nicht ohne Grund wurde das Militär als einer der größten Umweltsünder aus dem Kyoto-Protokoll gestrichen - auf Betreiben der NATO-Staaten.

Auf der Webseite von Fridays for Future heißt es: "Eine ungebremste Erderwärmung ist eine enorme Gefahr für Frieden und Wohlstand weltweit."

Hier wird übersehen, dass auch die Umkehrung gilt, dass nämlich das Militär schon durch seine bloße Existenz als Umweltterrorist in Erscheinung tritt.

Umweltkatastrophe Krieg

  • In Kriegen werden zur Schädigung des Gegners systematisch Felder verbrannt und Gewässer vergiftet. Verseuchte Landstriche bleiben für Jahrzehnte unbrauchbar. (Beispiel: der großflächige Einsatz von 100.000 Tonnen Herbiziden im Vietnamkrieg)
  • Die Atombombenabwürfe der USA auf Hiroshima und Nagasaki löschten nicht nur hunderttausende Menschen aus. Hitze, Druck und Strahlung vernichteten zudem die lokale Flora und Fauna weiträumig.
  • Während des Kalten Krieges setzten ca. 2.000 Kernwaffentests Plutonium und andere radioaktive Stoffe frei, die immer noch weltweit zirkulieren und sich in der ökologischen Nahrungskette anreichern. Testgebiete wie das Bikini Atoll sind bis heute unbewohnbar.
  • Extrem gefährlich ist auch der Einsatz von Depleted Uranium (DU), das zu radioaktiver Verseuchung ohne Atomwaffen führt. Die Krebsrate in der jeweiligen Region steigt drastisch. (Beispiele: Jugoslawien und Irak).
  • Ein großer Krieg mit Atomwaffen würde die Atmosphäre für Jahre verdunkeln und das Leben auf der Erde insgesamt gefährden.

Aber auch ohne Krieg ist das Militär einer der größten Umweltsünder überhaupt:

  • Weltweit gibt es ca. 1.000 Militärbasen, die durch exorbitanten Verbrauch von Ressourcen aller Art, Freisetzung von Lösungsmitteln, Treibstoffen und anderen giftigen Chemikalien, Beschädigung der Böden und Infrastrukturen mit schweren Kettenfahrzeugen sowie Lärm die Lebensqualität der Menschen beeinträchtigen.
  • Allein das US-Militär hat 39.000 Orte kontaminiert. Die Kosten für eine Sanierung werden auf 500 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das Pentagon verursacht fünfmal mehr Toxine als die größten amerikanischen Chemieunternehmen und ist der größte Einzelverbraucher von Energie in der Welt. Ausgedientes Equipment wird rücksichtslos entsorgt, zum Beispiel auf hoher See.
  • 1,8 Billionen Dollar betragen die jährlichen Rüstungsausgaben weltweit. Diese Summe fehlt für Investitionen in erneuerbare Energien und Umweltschutz. Tatsächlich ist jede Ausgabe für ein militärisches Infrastruktur- oder Beschaffungsprogramm sinnlose Vernichtung der begrenzten Ressourcen unseres Planeten.

Die Klimakiller im Land: die Air Base Ramstein

  • Durch großflächige Versiegelung geht Boden als Lebensraum verloren. Kerosin und Benzol sickern ins Grundwasser. Militärflugzeuge verbreiten (Ultra-)Feinstaub.
  • Der Großtransporter Galaxy verbraucht beim Start 3.500 Liter Treibstoff. Damit könnte ein Diesel-PKW 35.000 km fahren. Düsenjets haben keine Rußfilter. Bei Starts und Landungen auf der Air Base werden jährlich 1,35 Milliarden m³ Abgase "freigesetzt". Darin sind große Mengen Schwefeldioxid, Stickoxid, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid / CO2, Brom und Blei enthalten.
  • Militärflugzeuge nutzen das NATO Flugbenzin JP-8, das nachweislich krebserregende Bestandteile enthält. Es gelangt aus undichten Tankanlagen in den Boden und wird zur Gewichtsreduzierung vor der Landung abgelassen. Hinter vorgehaltener Hand warnen Förster vor dem Verzehr der Früchte und Pilze aus den Wäldern im Anflugbereich. Signifikant höhere Krebsraten in der Region sind von Fachärzten dokumentiert.

Was folgt daraus?

Eine Debatte um CO2-Reduzierungen ist ohne Berücksichtigung des militärischen CO2-Ausstoßes unseriös. Diskussionen über Klimawandel, die das Militär aussparen, sind heiße Luft. Umweltschutz muss auch auf Kriegs- und Militärabbau abzielen. Und Umweltschutz in einem System, dass notwendiger Weise Kriege und Umweltzerstörung produziert, ist eine Illusion. Ohne gesamtgesellschaftliche Planung und gesellschaftliches Eigentum an Produktionsmitteln, ohne Sozialismus also, ist Umweltschutz nicht zu haben!

Wir fordern:

  • Die Schließung der Airbase Ramstein und des Atomwaffenstützpunktes Büchel.
  • Die Aufgabe des NATO-Ziels, 2 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Rüstung aufzubringen (wie es die Initiative Abrüsten statt Aufrüsten fordert).
  • Die sofortige Beendigung aller Auslandseinsätze!
  • Die Kündigung der NATO-Stationierungsvereinbarungen und den Austritt aus dem Kriegsbündnis NATO!
  • Einen umfassenden Abrüstungsprozess, der die Umwelt schont und Ressourcen freisetzt zum Schutz des Planeten und seiner Menschen.
  • Eine sozial-ökologische Transformation, basierend auf einem Wirtschaften, das den Menschen und nicht den Profit in den Mittelpunkt stellt, sowie nationale und weltweite Konversionspläne zur Umstellung des Militärischen auf das Zivile.
  • Eine lebendige und aktionsorientierte Zusammenarbeit von Klima- und Friedensbewegung für das Leben und Überleben auf dem Planten in sozialer Gerechtigkeit.