70. Todestag von Georg Fröba

"Mein Leben war ein Dienen und Kampf für die Interessen der Werktätigen"

Georg Fröba kam als fünftes Kind eines Arbeiters in Bayreuth am 27. November 1896 zur Welt. Die Familie zog bald darauf nach Darmstadt, wo er die Volksschule besuchte. Nach der Schulentlassung erlernte er das Schneiderhandwerk und arbeitete nach der Meisterprüfung selbständig.

Sein politischer Werdegang begann mit dem Eintritt in die Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD) nach dem ersten Weltkrieg. Nach dem Zusammenschluss der beiden sozialdemokratischen Parteien (SPD) gründete er mit einigen Gesinnungsgenossen die Kommunistische Partei (KPD) in Darmstadt. Außer Leitungsfunktionen in der Partei gehörte er der Stadtverordnetenversammlung an - bis zur gewaltsamen Auflösung 1933 durch die an die Macht gekommenen Faschisten.

Als Vorsitzender des deutschen Bekleidungsarbeiter-Verbandes im Kreis war er Mitglied des Gewerkschaftskartells. Während der kapitalistischen Wirtschaftskrise von 1929-1933 setzte er sich für bessere Lebensbedingungen der am meisten betroffenen Krisen-Opfer im Arbeitslosenausschuss ein. Die Eintopfküche in der Altstadt verdankte seiner Initiative ihre Existenz.

In der Nacht zum 30. Januar 1933 verfasste er einen Streikaufruf, der die Arbeiter in den Darmstädter Betrieben aufforderte, den Machtantritt Hitlers zu verhindern. Die Verteilung in den frühen Morgenstunden vor den Fabriktoren unterband die Polizei, indem sie die Aufrufe beschlagnahmte und die Verteiler internierte.

Fröba wurde in das neu errichtete Konzentrationslager Osthofen überführt. Nach der Entlassung wartete auf ihn und 47 mitangeklagte KPD-Mitglieder aus dem Frankfurter, Offenbacher, Wormser und Mainzer Raum ein Verfahren wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens. Vor der Hauptverhandlung in Kassel vor dem Oberlandesgericht war er seit dem 18. September 1933 im Gerichtsgefängnis Frankfurt in Untersuchungshaft. Die ausgesprochenen Urteile sollten abschrecken und waren sehr hart: Georg Fröba erhielt zweieinhalb Jahre Zuchthaus, die er in Hameln an der Weser verbüßte.

Der Anfang vom Ende war seine erneute Verhaftung und die einiger Gesinnungsgenossen im Januar 1942 durch die Darmstädter Gestapo.

Man beschuldigte sie aufgrund einer Denunziation wegen der Gründung einer kommunistischen Gruppe in Darmstadt. Nach einer zweijährigen Untersuchungshaft, die mit schweren Misshandlungen verbunden war, folgte die Verhandlung vor dem so genannten Volksgerichtshof, der Georg Fröba zum Tode verurteilte. Die Mitangeklagten erhielten hohe Zuchthausstrafen. Seine Leiche übergab man der Frankfurter Universitätsklinik, sie wurde vor dem Einmarsch der Amerikaner auf dem Frankfurter Hauptfriedhof eingeäschert.

Auf Antrag der KPD Darmstadt und seiner befreiten Leidensgenossen übergab die Friedhofsverwaltung 1947 eine Urne, die später auf dem Alten Friedhof an der Nieder-Ramstädter-Straße in einem Familiengrab beigesetzt wurde.