Mutiger Pfarrer

Ausstellung in Arheilgen

Vom 05. - 06.09.2010 war in Arheilgen in der Auferstehungskirche eine Ausstellung über den Arheilger Pfarrer Karl Grein zu sehen.

Karl Greins mutiges Einschreiten gegen die Nationalsozialisten ist in Arheilgen legendär. Der "Kirchenkampf" begann bereits 1935, als der Landesbischof ein Dienststrafverfahren gegen den Arheilger Pfarrer einleitete, auch wegen seiner Mitgliedschaft in der Bekennenden Kirche. Karl Grein war jedoch nicht bereit, seiner Enthebung vom Dienst Folge zu leisten und hielt weiterhin Gottesdienste ab - unbeirrt von Verhören der Gestapo, Hausdurchsuchungen, Redeverbot und weiteren dienstlichen Verfahren.

Im August 1935 wurden die Schlösser zu seiner Kirche unter Polizeischutz amtlich ausgewechselt, so dass er für die Gottesdienste ins Gemeindehaus ausweichen musste. Als ihm auch dort der Zutritt vernagelt wurde, verlegte er die Gottesdienste ins Pfarrhaus. Weite Teile der Gemeinde hielten Grein unverdrossen die Treue. Im Herbst 1935 gaben es die örtlichen Stellen von Staat und Partei auf, sich mit dem streitbaren Pfarrer und seiner ihm treu ergebenen Gemeinde auseinanderzusetzen. Kirche und Gemeindehaus waren wieder offen, der "Kirchenkampf" war gewonnen. Aus den Nägeln, mit denen das Gemeindehaus versperrt worden war, schuf ein Gemeindemitglied ein Nagelkreuz.

Der Historiker Peter Behr (regelmäßige DKP-MV-Besucher haben ihn schon kennengelernt, er war einmal unser Gast) hat die Ausstellung entworfen und erarbeitet. Mit dieser Ausstellung wurde ein Antrag der damaligen Stadtverordnetenfraktion PDS-DKP/Offene Liste Darmstadt endlich (zu mindestens teilweise) umgesetzt.

Am 11. September besuchte eine kleine Gruppe auf Einladung der DKP die Ausstellung. Bedanken möchten wir uns nochmal bei Peter Behr, der uns kompetent durch die Ausstellung führte.