US-­Truppen proben Krieg gegen Russland

Deutschland und Osteuropa sind das Aufmarschgebiet - Bundeswehr in erster Reihe dabei

Von Februar bis Mai 2020 wird eine komplette US­ Kampfdivision aus den USA vor allem durch Deutschland bis zur "Front" an die russische Grenze verlegt. Sie landen in Häfen und Flughäfen Belgiens, der Niederlande, Deutschlands und anderer Ostseeanrainer. Sie werden auf 12 verschiedenen Routen auf Schienen, Kanälen und Auto­bahnen vor allem durch Deutschland nach Osten geschafft.

DEFENDER ist ein US-­Manöver, dem sich Deutschland als logistische Drehscheibe zur Verfügung stellt. Fast 40.000 Soldaten nehmen teil. 18 Länder gehören zu den willigen Unterstützern der USA. Ein Manöver dieser Größe hat es seit dem Ende des kalten Krieges auf deutschem Bo­den nicht mehr gegeben. Die Bundeswehr und zivile Stel­len sollen die Logistik der US-­Truppen übernehmen.

Solche Großmanöver gegen Russland wollen die USA künftig alle 2 Jahre in Europa durchführen. In den Zwi­schenjahren finden vergleichbare Manöver im indopazifi­schen Raum gegen China statt. Diese Manöver sind die logische Folge der Anfang 2018 verkündeten neuen Mili­tärstrategie der USA. In dem Dokument werden China und Russland vorgeworfen, die wirtschaftliche und militärische Vormachtstellung der USA zu gefährden. Schlussfolgerung: Die USA müssten sich nun, "insbesondere für einen Krieg der Großmächte" rüsten. Fieberhaft bereiten sie diese Aus­einandersetzung vor:

  • Ein gigantischer neuer Schub bei den Militärausgaben,
  • die Kündigung des Vertrages über das Verbot von landge­stützten Mittelstreckenraketen (INF), um insbesondere China mit einem Ring solcher Waffen einzukreisen,
  • der Aufbau eines Raketenabwehrsystems, um Atomkrie­ge auf Asien und Europa beschränken zu können, ...

Logisch ist auch, dass die USA die aufsteigenden Rivalen möglichst auf fremdem Territorium niederringen wollen. Tod und Zerstörung eines Krieges sollen Europa und den pazifischen Raum treffen ­ möglichst weit weg von den USA.

Empörend ist, dass die Bundesregierung dieses Land als Aufmarschgebiet und die Bundeswehr als maßgeblichen Teil der Koalition der Willigen zur Verfügung stellt. Denn so macht sie einen Krieg überhaupt und Europa als sein Schlachtfeld wahrscheinlicher. Das Gegenteil liegt im In­teresse der überwältigenden Mehrheit der Menschen dieses Landes. Notwendig ist eine Politik, die dieses Land und den ganzen Kontinent aus der wachsenden Kriegsgefahr heraus und nicht noch tiefer in sie hineinführt.

Das heißt vor allem:

Raus aus dem Kriegsbündnis mit den USA! Austritt aus der NATO ­ Abzug der US-­Truppen und Atomwaffen. Ein­satz für eine europäische Friedensordnung und einen atom­waffenfreien Kontinent.

Zeigen wir mit Protestaktionen während des bevorstehen­ den Manövers, dass US­Soldaten, die den Krieg üben, hier nicht willkommen sind. Zeigen wir, dass eine deutsche Re­gierung, die sie dazu einlädt, dies nicht in unserem Namen tut.

Konkret bedeutet das Manöver:

  • Verspätungen, schlimmer als der normale Wahnsinn bei der Bahn
  • Kilometerlange Staus auf den Auto­bahnen
  • Zerstörte Brücken und absackende Straßen
  • Ruhestörender nächtlicher Lärm
  • Unsummen versenkter Steuergelder
  • und nicht zuletzt
  • Tonnen von in die Luft gepusteten CO2 und Feinstaub, also ...

Fahrverbot für Militärtransporte!

An Hessen führt kein Weg vorbei: das gilt genauso für die US­-Kriegs­maschinerie...

  • Das europäische Hauptquartier der US-­Streitkräfte in Wiesbaden Er­benheim (HQ­-USAREUR) über­nimmt federführend sämtliche Aktivitäten hinsichtlich der Steue­rung und Führung der zu verlegen­den Einheiten. Das Manöver wird also aus Hessen gesteuert!
  • Für die Verlegung von Truppentei­len per Lufttransport sind in Hessen die Flughäfen Frankfurt a.M. und Wiesbaden-­Erbenheim vorgesehen. Von da geht es per Schiene und Straße weiter Richtung (Nord­) Os­ten.
  • Ein Großteil des Schifftransports läuft über Mannheim. Auf der Transportroute von Mannheim zum Truppenübungsplatz Bergen in Nie­dersachsen wird per Schiene ganz Hessen durchfahren. Bergstraße, Ried und Darmstadt können also mit nächtlichem Transport und zusätzli­chem Chaos auf der Schiene rech­nen.
  • Auf der Straßenroute von Rotterdam nach Grafenwöhr in Bayern, werden Kriegsgerät und Soldaten durch die Großräume Kassel, Gießen, Frank­furt, Wiesbaden sowie Bad Hersfeld und Darmstadt verlegt. Nachfolgen­de Baustellen und Probleme mit der maroden Infrastruktur sind vorpro­grammiert!