Ausbildung, Duales Studium, Übernahme - PVG Telekom fährt Ausbildung massiv zurück.
Personalabbau bei den T-Shops trifft Ausbildung und Übernahme.
Die Bereitschaft der Deutschen Telekom, für das benötigte Fachpersonal auch etwas in die Ausbildung zu in vestieren, sinkt schon seit Jahren. Die Zahl der Ausbildungsstellen und der nach der Ausbildung übernommenen jungen Menschen geht kontinuierlich zurück. Ausbildung kostet. Kosten senken die Rendite. Sinkende Renditen ärgern die Aktionäre. So die einfache Rechnung des Managements.
In der Vergangenheit wurde Ausbilderstellen gestrichen und Standorte des internen Ausbildungsbetriebes zusammengelegt oder gleich ganz dicht gemacht. Die Ausbildung in klassischen Ausbildungsberufen verlagert sich schon seit einiger Zeit Richtung dualer Studiengänge. In den Praxisphasen stehen die Studierenden dem Konzern als billige und flexible Aushilfskräfte zur Verfügung. Und deren Arbeitsbereitschaft hängt eng mit der Sorge zusammen, nach dem Studium auch übernommen zu werden. Bei der Übernahme übergeht der Konzern bei einem Großteil der Nachwuchskräfte die Mitbestimmung der Betriebsräte. Die Vorgesetzten suchen sich ihre Kronprinzen und prinzessinnen nach eigenem Gutdünken aus. Chancengleichheit oder die Berücksichtigung sozialer Kriterien? Alles unzeitgemäßer Sozialklimbim!
Aber dann laut über den Fachkräftemangel jammern und darauf hoffen, dass der Staat billige und gut ausgebildete Menschen über Greencard Maßnahmen in den Nachbarländern anwirbt.
Bisher waren die T-Shops ein Schwerpunkt bei Ausbildung und Übernahme in der Telekom. Das wird sich ändern. Die Zahl der Shops soll massiv reduziert werden. Das wird nicht nur die Kolleginnen und Kollegen treffen, die bereits dort beschäftigt sind. Auch die Übernahmechancen für Auszubildende und dual Studierende werden sich massiv verschlechtern.
Auf die Pläne des Managements kann man mit geschickten und klugen Verhandlungen reagieren und darauf hoffen, dass es gelingt, die Angriffe auf Arbeits und Lebensbedingungen ein kleines Stück abzumildern. Die Angriffe des Managements also sozialverträglich begleiten. Wir halten als Kommunisten eine andere Strategie für sinnvoll: mit den Betroffenen offen über die Situation reden und gemeinsam die Gegenwehr organisieren. Und die Kämpfe gegen Personalabbau und Standortzerschlagung mit einer öffentlichen Kampagne begleiten, die deutlich macht, dass die Menschen die T-Shops brauchen und wollen. Weil Kommunikationsdienstleistungen zur Grundversorgung gehören. Über die Grundversorgung aber muss gesellschaftlich entschieden werden, nicht von Renditejägern. Das würde den Beschäftigten helfen, der Bevölkerung und den Jugendlichen, die einen Ausbildungs und Arbeitsplatz brauchen.