Internationaler Frauentag am 8. März

100 Jahre Frauenwahlrecht

In vielen Veröffentlichungen zum 100. Jahrestag des Frauenwahlrechts heißt es lapidar, es "wurde durchgesetzt" oder es "wurde in der Weimarer Verfassung verankert". Die eigentlichen Kämpfer und Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht, wie Clara Zetkin oder August Bebel, werden in den Medien nicht oder äußerst selten genannt.

Auf der SPD-Frauenkonferenz 1906 in Mannheim wurde der Beschluss gefasst, die Forderung nach Frauenstimmrecht in den Mittelpunkt der SPD-Politik zu stellen.

1907 fand der 1. Internationale Sozialistische Frauenkongress in Stuttgart statt. Delegierte aus 15 Ländern beschlossen, dass es Pflicht der sozialistischen Frauenbewegung in allen Ländern ist, sich an Kämpfen für die Demokratisierung des Wahlrechts zu beteiligen und in diesen Kämpfen die Forderung des allgemeinen Frauenwahlrechts ernstlich zu verfechten.

Auf der 2. Internationalen Sozialistische Frauenkonferenz 1910 in Kopenhagen brachte Clara Zetkin gemeinsam mit der Gewerkschafterin Käte Duncker und anderen den Antrag zur Durchführung eines Frauentags zur Abstimmung.

Novemberrevolution bringt das Frauenwahlrecht

Die Novemberrevolution 1918 hat den Krieg beendet. Arbeiter- und Soldatenräte formierten sich überall. Sie bildeten den Rat der Volksbeauftragten, der einige Zeit Deutschland regierte. Für den Rat war die Forderung nach dem Frauenstimmrecht ein wichtiger Bestandteil der Revolution. Im Januar 1919 fanden dann die ersten Wahlen mit Beteiligung der Frauen statt. Clara Zetkin gehörte zu den ersten Frauen, die ab 1919 als Abgeordnete in deutsche Parlamente einziehen konnten.

Und heute?

Mit dem Wahlrecht haben sich viele Probleme noch nicht gelöst: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, armutsfreie Renten, gute und kostenlose Bildung, bezahlbare Wohnungen und ein anständiges Gesundheitssystem. Mit einem Kreuzchen alle paar Jahre ist es nicht getan.

Deshalb: Gemeinsam streiten für eine solidarische Gesellschaft. In und mit der Gewerkschaft.