In tiefer Trauer nimmt die DKP Abschied von ihrem Mitglied Helga Reisberg

Alle, die Helga etwas näher kannten, waren immer verblüfft, wie selbstlos ihr Wirken war. So standen beispielsweise an Ihrem 80. Geburtstag zwei Gratulantinnen und zwei Gratulanten am Hoftor. Doch Helga gab keinen Geburtstags-Empfang. Sie war unterwegs - kümmerte sich gerade um eine Flüchtlings-Familie. Das Sorgen um das Wohl anderer Menschen war ihr immer ein ganz wichtiges Anliegen. Dabei "vergaß" Helga zuweilen auch, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern. Ihre Aktivitäten drehten sich jedoch nicht nur um kurzfristige Hilfe. Sie sah auch immer die großen Zusammenhänge.

Viele Jahre war sie in der Kurdistan-Solidarität tätig. Sie erlernte die Kurdische Sprache, konnte inhaltlich den Unterhaltungen folgen und wusste auch manchen Übersetzer kritisch zu beurteilen. Auch nahm sie die Beschwerlichkeiten einer Reise in die Türkei und nach Kurdistan auf sich und fungierte dort als Wahlbeobachterin. Stets war sie ein kritischer Geist. Sie fragte genau und hinterfragte viele Dinge. Vielfach musste und konnte sie mit unterschiedlichen inhaltlichen Positionen umgehen. Aber wenn Verleumdungen und Beschimpfungen im Spiel waren, mied sie Organisationen und Personen.

Auch ohne Mandat war sie über viele Jahre innerhalb der DKP-Stadtverordneten-Fraktion aktiv und brachte sich mit ihren Ideen, Vorstellungen und Kommentaren konstruktiv ein.

Unermüdlich war sie Ansprechpartnerin für Menschen verschiedener Nationalitäten. Als der Krankenhaus-Aufenthalt nicht mehr zu umgehen war, sorgte sie dafür, dass eine aktuell von ihr betreute Familie von anderen DKP-Mitgliedern umsorgt werde.

Humanismus, große Menschlichkeit, Internationalismus und Solidarität waren ihre Leitmotive - bis zum letzten Atemzug.

In diesem Sinne war sie Jahrzehnte lang aktiv. Ihr Wirken bleibt uns Vorbild und Verpflichtung.

Deutsche Kommunistische Partei - DKP - Reinheim

Vorstand und Stadtverordneten-Fraktion