SDAJ

Aufruf zum Festival der Jugend 2015

Ende Mai dieses Jahres ist es wieder soweit! Vom 22.-25. Mai 2015 findet das Festival der Jugend im Jugendpark in Köln statt. Gemeinsam mit vielen Jugendlichen wollen wir feiern und diskutieren. Mit Konzerten, spannenden Workshops und aufregenden Sport- und Kulturangeboten wollen wir gemeinsam ein cooles Festival gestalten.

Gemeinsam diskutieren...

Zu diskutieren gibt es für die arbeitende und lernende Jugend sehr viel. Überall bemerken wir, wie unsere Lebensumstände sich stetig verschlechtern, unsere Schulen zerfallen, unser Ausbildungsgehalt sinkt und unsere Wohnungen immer teurer werden. Doch Geld ist da! Aber wohin fließt das Geld, wenn nicht in Schule und Ausbildung oder die Kommunen? Ein großer Geldfresser in Deutschland ist die Bundeswehr, deren Etat in diesem Jahr schon wieder erhöht wurde. Die Bundeswehr wird weiter aufgerüstet und auch immer häufiger eingesetzt. Von deutschem Boden geht Krieg aus! Der deutsche Imperialismus dominiert die EU. Doch das ist nicht genug, die EU soll wachsen und mit ihr der Einfluss Deutschlands in der Welt.

So zum Beispiel auch in der Ukraine. Der Konflikt dort entstand nicht so plötzlich, wie es uns die Medien glauben machen wollen. Der Deutsche Imperialismus hat die Ukraine schon lange im Visier seiner geopolitischen Strategie. Mit einem Assoziierungsabkommen wollte man das zweitgrößte europäische Land mit seinen 45 Millionen Einwohnern für sich erschließen und damit bewusst aus der russischen Einflusssphäre lösen. Um Stimmung für diesen Kurs zu machen, finanzierte man auf dem Maidan eine proeuropäische Bewegung. Gefördert von den westlichen Regierungen, setzte sich schließlich eine ultrarechte bis faschistische Regierung durch. Mittlerweile ist es selbst in den bürgerlichen Medien angekommen: Die deutsche Regierung macht gemeinsame Sache mit den Faschisten und verschweigt die Verfolgung tausender Antifaschisten, Gewerkschafter und Kommunisten in der Ukraine.

Deutschland muss Verantwortung übernehmen: Als im letzten Jahr die religiös-fundamentalistische Terrorgruppe Islamischer Staat größere Aufmerksamkeit von der westlichen Presse bekam, spielte sich die deutsche Regierung als der große Retter auf, unterstützte mit Waffen und humanitären Hilfsgütern. Was verschwiegen wurde: Jahrelang hatte man den Aufbau einer solchen Armee von "Glaubens-Kriegern" wohlwollend in Kauf genommen und Waffen an Unterstützerstaaten des IS (Saudi-Arabien, Katar und die Türkei) geliefert. Der Plan von der Etablierung des IS als Marionette des Westens ist nicht aufgegangen und doch hat er zur gewünschten Destabilisierung der Region und vor allem Syriens geführt.

Krieg und Leid in aller Welt und Deutschland ist vorne mit dabei. Die Bundeswehr ist an 17 Kriegseinsätzen beteiligt. Tendenz steigend. Doch auch innerhalb Deutschlands rückt uns das Militär weiter auf die Pelle. Man will uns weiß machen, die Bundeswehr wäre eine Friedensarmee, die nur in Einsätze geschickt wird, um zu helfen. Außerdem sei die Bundeswehr ein toller Arbeitgeber - einer der größten Deutschlands sogar. Doch die Bundeswehr kämpft nicht für den Frieden und sie gibt uns auch keine guten und sicheren Jobs. Denn die deutsche Armee kämpft nicht für unsere Interessen als Schüler oder Auszubildende, sie kämpft für die Interessen der Banken und Konzerne in unserem Land. Wenn es heißt, es gehe um Demokratie und Menschenrechte, dann heißt das übersetzt: Es geht um Absatz- und Kapitalmärkte, es geht darum Profite zu vermehren. Dafür sollen wir als Soldaten tatsächlich in den Krieg ziehen.

Gemeinsam kämpfen...

In der 1. Hälfte des Jahres 2015 sollen solche und weitere Aggressionen des deutschen Imperialismus in aller Welt weiter koordiniert und geplant werden. Das drückt sich in unterschiedlichen "Events" des deutschen Imperialismus aus.

Am 18. März wird die Europäische Zentralbank in Frankfurt neu eröffnet. Und es regt sich viel Protest gegen dieses Symbol des Kapitalismus in Europa. Wie schon bei den letzten Gegenprotesten ist auch 2015 wieder mit starken staatlichen Repressionen zu rechnen. Trotzdem lassen wir uns davon nicht abhalten. Denn wir wollen keine Banken, die eine systematische Ausbeutung der Jugend in Europa und weltweit betreiben.

Auf der Münchner Sicherheitskonferenz vom 6.-8. Februar 2015 verhandelten die Herrschenden aus aller Welt. Dabei ging und geht es ihnen nicht um unsere Rechte oder Sicherheit. Vielmehr stehen Absatzmärkte, Rohstoffvorkommen und geostrategische Interessen im Fokus. Die imperialistischen Mächte der Welt handeln ihre Interessen aus. Die Beteiligung Deutschlands hieran wird zunehmend abgelehnt. Das drückt sich in den geplanten Gegenprotesten aus, an denen auch wir uns beteiligten und auch wieder beteiligen werden.

Wie auf der Sicherheitskonferenz wird auch auf dem diesjährigen G7 Gipfel mit vielen Gegendemonstranten und mit harten Repressionen zu rechnen sein. Hier treffen sich, wie bei der SiKo, die mächtigsten der Welt. Dieses Jahr tagen die G7 in Deutschland, wir werden da sein!

Das Festival der Jugend findet nicht losgelöst von dem, was in diesem Land passiert, statt. Wir wollen die aktuellen Tendenzen und Ziele der Politik hinterfragen und uns auf Kämpfe der Zukunft vorbereiten.

...gemeinsam feiern!

Doch wir wollen nicht nur diskutieren, das Festival hat wesentlich mehr Facetten: Von Fußballturnier bis Kistenklettern, von Foto-Workshop bis Hip Hop, von Werkstatt bis Kino, von Konzerten bis Party die ganze Nacht. Denn wir wollen auch feiern! Am Freitag und Samstagabend gibt es erst coole Konzerte auf der Großbühne und dann heiße Beats zum Tanzen! Wer dann noch Lust und Ausdauer hat, kann am Sonntag die historischen Errungenschaften der Arbeiterbewegung in Form vom Arbeiterliederabend zelebrieren.

Gemeinsam kämpfen - gemeinsam feiern auf dem Festival der Jugend 2015 in Köln!

Make Capitalism History - Die Zukunft gehört uns!