Pack für Deutschland
Die CDU will, so ihr Vize-Chef Pofalla, einen "Pakt für Deutschland" mit Rot-Grün abschließen. Darin enthalten u.a. betriebliche "Bündnisse für Arbeit", Möglichkeiten für Entlohnung bis 10% unter Tarif, weitere Erleichterungen von Kündigungen und noch weitere Flexibilisierung von Arbeitszeiten.
CDU 27.01.2005 Union bietet Rot-Grün "Pakt für Deutschland" an
Was fehlt, ist die Einführung der 168-Stundenwoche ohne vollen Lohnausgleich.
Es ist eine weitere Kriegserklärung an den arbeitenden Teil der Bevölkerung, der sich nicht in Chef- oder Großaktionärs-Sesseln räkelt.
Schon die bisherigen "Bündnisse für Arbeit", an denen - ein großer Fehler - sich auch Gewerkschaften beteiligten und die sie auch propagierten, waren ein Fehler. Sie kamen und kommen nicht dahinter, daß sie sich damit selbst entwaffnen.
Doch ein solcher "Pakt für Deutschland" - besser: "Pack für Deutschland" - weckt schlimme Assoziationen an ein historisches Gebilde namens "Deutsche Arbeitsfront".
Wenn die Gewerkschaften jetzt nicht endlich aufwachen und eben so aggressive Gegenstrategien entwickeln anstatt mit dem Raubtier zu kuscheln, werden sie gefressen.
Gewerkschaften werden von vielen ihrer Mitglieder eh nur noch als Tarifmaschinen wahrgenommen und wenn sie bereit sind ihre eigenen Tarif 10% unterbieten zu lassen: welchen Zweck sollen sie für diese Mitglieder noch haben? Wer soll dann noch neu eintreten?
Die Gewerkschaften waren einmal mehr als Tarifmaschinen, sie müssen sich auf ihre Wurzeln besinnen...
Zu diesem Vorhaben der Union paßt hervorragend die Erpressung, die General Motors gegenwärtig mit den Beschäftigten des Opel-Werkes Bochum treibt: entweder verzichtet ihr auf 20% oder wir machen den Laden dicht!
Nebenbei: daß GM den Opelanern in Bochum überhaupt so dreist kommen kann, ist nicht allein "Schuld" von GM. Es ist auch eine Folge falscher gewerkschaftlicher Politik in den letzten Jahrzehnten. Da müssen auch wir uns an die eigene Nase packen.