Mobilität für alle Bürger

Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegenetzes

Ein zentraler Punkt des alltäglichen Lebens ist die Frage der Verfügbarkeit von Mobilität. Zur Teilhabe am kulturellen und sozialen Leben ist Mobilität unverzichtbar. Der Arbeitsplatz, die Schule oder Universität, eine Gesundheitseinrichtung oder auch ein Freizeitangebot sind zu Fuß oft nicht zu erreichen.

Wir fordern integrierte Mobilitätskonzepte für einen leichteren Umstieg im Berufs- und Freizeitverkehr von eigenen Fahrzeugen auf ÖPNV-Angebote. Radverkehr, motorisierter Individualverkehr und ÖPNV einschließlich Taxibetrieb müssen miteinander vernetzt werden.

Angesichts der Bedrohung durch den Klimawandel müssen wir den Verkehr sozial gestalten und ökologisch umbauen. Die Förderung des öffentlichen Personenverkehrs steht - neben dem Rad- und Fußverkehr - im Mittelpunkt unserer Verkehrspolitik.

Der Mobilität für jeden stehen außerdem die weiter steigenden Fahrpreise im Weg, die für einkommensschwache Menschen schwer finanzierbar sind. Der RMV ist im deutschlandweiten Vergleich der viert-teuerste Verkehrsverbund. Die Schüler- und Seniorentickets für 365 Euro gehen in die richtige Richtung, doch sie helfen Menschen im Niedriglohnsektor oder Grundsicherungsbezug nicht. Die DKP strebt deshalb einen Nulltarif an.

Verkehr ist in Deutschland für ein Fünftel des Treibhausgases CO2 verantwortlich. Es ist der einzige Bereich, in dem der Ausstoß von Treibhausgasen steigt. Gemäß dem Motto "global denken - lokal handeln" sollte sich eine zukunftsfähige, kommunale Verkehrspolitik daher unter anderem stark an der Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen orientieren.

Das Votum der Darmstädter Stadtregierung für das Verschieben der Abflugroute "Amtix" vom Flughafen Frankfurt nach Norden zu Lasten der kleineren Gemeinden zeigt die Unfähigkeit sich für ein übergreifendes Verkehrskonzept einzusetzen.

Die DKP unterstützt den Ausbau des Radwegenetzes, der sich derzeit auf die Schließung von Radwegelücken konzentriert. Doch wir treten darüber hinaus für ein Radnetz ein, das Alltagswege (Arbeitsstelle, Schule, Arztbesuch, Einkaufen, usw.) ohne Umwege ermöglicht. Ein Radnetz für Freizeitfahrten reicht nicht aus!

Wir unterstützen daher direkte Radschnellwege zwischen den größeren Kommunen des Landkreises und nach Frankfurt. Und wir unterstützen den Ausbau von Ladestationen für E-Bikes.

Dafür setzt sich die DKP ein:

  • Eine zukunftsfähige Stadt- und Verkehrsplanung, die Wege reduziert und ihren Schwerpunkt auf den ÖPNV legt.
  • Jeder Straßenneubau im Kreis ist kritisch zu prüfen. Allgemein gilt dabei der Grundsatz: Verkehr vermeiden ist besser als Verkehr verlagern.
  • Ein ÖPNV zum Nulltarif. Bis dies erreicht wird, fordern wir Sozialtarife und ein Sozialticket zur Nutzung des ÖPNV. Dies erhöht die Attraktivität und macht Mobilität auch für einkommensschwache Menschen möglich. Da der Finanzierungsanteil aus den Fahrkarten meistens unter 50 Prozent der Gesamtkosten liegt, ist dies finanziell leistbar. Zur Gegenfinanzierung kann die Fahrtkostenerhebung eingespart werden: keine Automaten, keine Kontrolleure, etc.
  • Auch die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung können herangezogen werden.
  • An den Hauptstrecken einen integralen Fahrplan mit tagsüber 15-Minuten-Takt für alle Linien (Bus und Bahn), in den Abendstunden in Intervallen von 30 Minuten und in den Nachtstunden (zwischen 0 und 6 Uhr) von einer Stunde.
  • Auch alle anderen Strecken brauchen regelmäßige und zuverlässige Anbindungen an den ÖPNV.
  • Jedes Dorf braucht eine Busanbindung. Dies gewährt eine Grundmobilität für alle. Das Bus- und Bahnnetz sollte so angelegt sein, dass die nächste Bushaltestelle in der Regel nicht weiter als 500 m entfernt ist und von dort aus eine realisierbare Anbindung an die Schiene besteht.
  • Die Fahrpläne der Nebenstrecken müssen mit denen der Hauptstrecken abgestimmt werden. Keine langen Wartezeiten wegen ungünstiger Anschlüsse!
  • Verbesserung der Verkehrsanbindung der einzelnen Gemeinden durch Linien-Sammel-Taxis oder Anrufsammelbusse in den Abendstunden (AST) und am Wochenende, was mit einem vertretbaren Finanzaufwand durchaus möglich ist. Dies darf nicht auf Kosten der vorhandenen Buslinien gehen.
  • Ein integriertes Nachtbussystem mit Anbindung an Frankfurt.
  • Eine sehr sinnvolle Form von Elektromobilität ist der Schienenverkehr. Wir setzen uns für ein Investitionsprogramm zur zügigen Elektrifizierung der bisher von Dieselfahrzeugen genutzten Bahnstrecken in Hessen ein.
  • Eine alternative Verkehrsanbindung für alle Fahrten bei Zugausfällen oder Verspätungen ab einer Stunde.
  • Verbesserungen für alternativen Autoverkehr: Car-sharing-Stützpunkte, Tankstellen für E-Autos und Autogas.
  • Ein Nachtfahrverbot für LKW in allen Orts- und Stadtdurchfahrten, auch auf Bundesstraßen.
  • Innerdeutscher Flugverkehr (unter 1000 km) muss auf die Schiene!
  • Ausbau des Radwegenetzes im Landkreis Darmstadt- Dieburg. Eine Verbesserung der oft schlechten Beschilderung, das schnellstmögliche Schließen inner- und außerörtlicher Lücken im Radwegenetz.
  • Der Fahrradverkehr darf nicht nur für Freizeitradler geplant sein. Er muss alltagstauglicher werden!
  • Den ÖPNV so ausbauen, dass perspektivisch eine Mobilitätsgarantie für alle Bürger des Landkreises Darmstadt- Dieburg möglich wird.
  • Wir unterstützen die Forderungen der Bürgerinitiativen für ein Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen von 22 bis 6 Uhr und eine Absenkung der Zahl der Flugbewegungen auf maximal 380.000 pro Jahr.