40 Jahre DKP Darmstadt

Vor 1968: Illegalität, Verhaftungen

1956 hatte die Adenauer-Regierung die Kommunistische Partei Deutschland (KPD) verbieten lassen (heute hingegen tut sich die Regierung bemerkenswert schwer wenn es um ein Verbot der NPD geht). Kommunisten konnten sich – wie zwischen 1933 und 1945 – nur illegal treffen und wurden von Polizei und Justiz verfolgt. Es gab ca. 200 000 Ermittlungsverfahren in der BRD gegen Linke. Sogar gewählte kommunistische Abgeordnete und Bürgermeister wurden abgesetzt und verhaftet, wie z.B. im damals noch selbstständigen Ueberau: die von Kommunisten ins Leben gerufene Wählergemeinschaft UWG hatte dort 7 von 12 gewählten Gemeinderäten, Bürgermeister war der Kommunist Adam Büdinger. Nach Verbot der Unabhängigen Wählergemeinschaften (UWGs) durch den hessischen Innenminister Schneider (SPD) wurden der Bürgermeister und die 7 Gemeinderäte abgesetzt und statt der gewählten Volksvertreter ein Staatsbeauftragter kommissarisch eingesetzt, vier Genossen zu Gefängnisstrafen auf Bewährung verurteilt (Adam Büdinger, Fritz Volk, Georg Ramge, Otto Wörtge).

Trotz diesen harten Bedingungen haben Kommunisten und Kommunistinnen auch im Kreis Darmstadt-Dieburg gewirkt, Zeitungen herausgegeben („Das Land“, „Der Ruf“), kulturelle und politische Veranstaltungen durchgeführt und viele Protestbewegungen auch hier in der Region unterstützt wie z.B. Bauernprotest im Odenwald mit Traktoren vom Bahnhof Bad König/Zell nach Michelstadt im Frühjahr 1968.


40 Jahre DKP Darmstadt