Religionsgefängnis

Die Bush-Familie hat des öfteren Ideen, die sich über die ganze Welt verbreiten, was der Welt als solcher sehr abkömmlich, dem Geldbeutel der Familie und der hinter ihnen stehenden Kräfte jedoch sehr zuträglich ist.

Die vorletzte Idee war, daß ein Irak-Krieg doch zu aller Menschen Nutzen und Frommen zu führen ist (wenn man die Iraker außen vor läßt). Das fand ja auch Herr Schröder nicht soooo schlecht, daß er dafür die BRD zur Logistik hätte sperren müssen.

Die vorläufig letzte Idee kommt vom Bruder des Präsidenten, Jeb Bush. Er ist stolzer Gouverneur von Florida. Dort hat er pünktlich zum Heiligabend ein privat (ohne staatliche Gelder) errichtetes Religionsgefängnis eingeweiht.

Dahinter steht folgende Überlegung:

Sinn dieses religiösen Gefängnisses soll sein, die Häftlinge zum Glauben zurückzuführen oder sie überhaupt an eine Religion zu binden, um dadurch ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu fördern. Wer religiös ist, begeht kein Verbrechen und wir nicht mehr zum Rückfalltäter, so wohl der dahinter stehende Glaube.

Da braucht Jeb gar nicht so weit zu schauen, um zu erkennen, daß Religion nicht vor Verbrechen schützt. Vielmehr wird sie oft vordergründig sogar als treibende Kraft sichtbar, um die dahinter liegenden materiellen Motive zu verbergen (die Menschen sind halt eher für Religion zu fanatisieren und bereit, dafür zu sterben als für fremder Leute Geldbeutel.

Ein Blick zum ebenso stramm rechts-christlichen Bruder reicht schon, der Kriege gerne als Kreuzzug ausgibt, wenn ihn seine Berater nicht rechtzeitig daran hindern.

Oder einer in die Geschichte der vielen Kriege des letzten Jahrhunderts.

Oder einer in Richtung Israel/Palästina.

telepolis 26.12.2003 (Rötzer): http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16402/1.html

BTW: um kein Mißverständnis aufkommen zu lassen: es ist keine Voraussetzung für die Kriegführung, daß man einer Religion angehört. Auch Atheisten sind sehr wohl dazu fähig. Sie haben im Unterschied zu religiös inspirierten Kriegstreibern allerdings keine Institution hinter sich, die sich dann gegebenfalls vor sie stellt (oder den Krieg "geschehen" läßt, allenfalls verbal widerspricht).

Quelle: http://FriedensTreiberAgentur.de