Rote Hilfe Darmstadt: Anwerbeversuch durch den Verfassungsschutz

Heute, am 29.01.08 wurde ein Genosse aus Darmstadt von zwei Beamten des Verfassungsschutzes angesprochen.

Die zwei VSler warteten nach Feierabend vor der Arbeitsstelle des Genossen und sprachen ihn, ohne sich vorzustellen, an seinem Auto an: "Haben Sie Lust, mit uns essen zu gehen ? Wir würden Sie gerne einladen." Auf Nachfrage, wer die beiden seien, antworteten sie, sie würden einer Sicherheitsbehörde angehören - dem Verfassungsschutz, wie er wahrscheinlich schon vermuten würde.

Der Genosse erwiderte, dass er keinerlei Interesse habe. Die Geheimdienstler sagten, er wäre doch jemand, der "Action" mag, sich sehr engagiert, viel macht und "viel weiß". Daher hätten Sie ein interessantes Angebot und er solle sich das doch mal anhören. Der Genosse wiederholte seine Ablehnung und wollte von den Beamten nicht weiter belästigt werden. Nach mehrmaliger Aufforderung der Beamten, doch mitzukommen, beendete der Genosse das Gespräch mit einer erneuten Ablehnung und fuhr davon.

Beschreibung:

Der Mann war 1,80 m bis 1,85 m groß, trug schulterlange dunkle Haare und eine Brille. Die Frau war ca. 1,60 m groß , hatte dunkelblonde Haare, die zu einem Zopf gebunden waren und trug ebenfalls eine Brille. Beide waren zwischen 40 und 50 Jahre alt.

Sie fuhren einen silberfarbenen Mercedes Benz der A- oder B-Klasse mit dem Kennzeichen OF-LS-361.

Bei dem Genossen handelt es sich, wie bei den in den letzten Monaten bekannt gewordenen Fällen im Rhein-Main-Neckar Gebiet (zuletzt vor ein paar Tagen in Heidelberg) um einen langjährigen Aktivisten.

Dies lässt eine neue Strategie des Verfassungsschutzes vermuten: Waren bislang meist junge, unerfahrene oder sich am Rande der "Szene" bewegende Genossinnen und Genossen Ziel solcher Anwerbeversuche, so scheinen sie dies nun gerade auch bei "älteren", langjährigen Aktivisten zu versuchen.

Die Häufigkeit und die ausgewählten Personen der Anwerbeversuche in den letzten 12 Monaten in Frankfurt, Hanau, Darmstadt und Heidelberg kennzeichnen eine neue Qualität und lassen eine nachrichtendienstliche Offensive der Repressionsorgane befürchten.

Wir gehen davon aus, dass es schon weitere Anquatschversuche gegeben hat, von denen wir nichts wissen. In diesem Zusammenhang fordern wir Betroffene auf, vertrauten Genossinnen und Genossen davon zu erzählen und es öffentlich zu machen.

Nur durch einen öffentlichen politischen Umgang und kollektives Handeln können wir der Repression entgegenwirken.

Der Staat sollte unseren Willen zum Widerstand nicht unterschätzen.

KEINE AUSSAGEN BEI POLIZEI UND STAATSANWALTSCHAFT !!!

KEINE ZUSAMMENARBEIT MIT DEN STAAATLICHEN REPRESSIONSORGANEN !!!

SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE !!!

ZUSAMMEN KÄMPFEN !!!

Darmstadt, 29.01.08 Bunte Hilfe / Rote Hilfe Darmstadt